Objektklassen
1. Objekte
Im Simplex sind Objekte reale Gegenstände oder Sachverhalte, die abzubilden sind.
Beispiele für Objekte: ein Gebäude, eine Straße, eine Gemeinde, aber auch: Ein Raum in einem Haus, ein Straßenabschnitt (z.B. eine Fahrspur), ein Ortsteil einer Gemeinde.
Keine Objekte, sondern Attribute sind z.B. eine Hausfarbe, oder die Höchstgeschwindigkeit an einer Straße.
Keine Objekte, sondern eine Verbindung ist z.B.: die Verbindung Straße - Haus.
Objekte werden in Klassen angeordnet (z.B. Gebäude, Straßen, Verwaltungseinheiten). Jedes Objekt ist Teil genau einer Klasse.
2. Standardfelder
Alle Objekte im Simplex verfügen über acht definierte Standardfelder, welche ihre wichtigsten Daten enthalten sollen und eine Homogenität innerhalb des Datenpools ermöglichen. Alle weiteren Informationen zu Objekten werden durch einzeln zu spezifizierende Sachattribute ergänzt.
In Datenbank-Logik ausgedrückt, ist ein Objekt einer Klasse eine Zeile in der Datenbank und jedes Feld eine Spalte dieser Zeile.
Die acht Standardfelder wurden sorgfältig evaluiert, um auf einer abstrakten Ebene in möglichst vielen Kontexten nutzbare Informationsfelder zu liefern. Sie sollen möglichst in der hier angegebenen Art verwendet werden, um eine Einheitlichkeit und Harmonisierung der Daten zu erlauben.
Mit Ausnahme des Feldes "ndx" müssen sie nicht verwendet werden, wenn die Quelldaten nicht geeignet sind.
Name | Format | Funktion | Kommentar | Beispiel |
---|---|---|---|---|
ndx | String | Eindeutiger (interner) Schlüssel des Objekts | Einziges obligatorisches Feld (s.u.) |
Hausnummer + Straßenname + PLZ |
nam | String | Name des Objekts | Sollte als „Hauptrufmerkmal“ benutzt werden, mit der ein Objekt bezeichnet wird. | Anlage 7; Frankfurt am Main |
dsc | String | Ergänzende Beschreibung des Objekts | Kurze, beschreibende Details. |
Oft auch als "die grüne Anlage" bezeichnet. "Ein Knotenpunkt des europäischen Finanzsystems " |
cmt | Freitext | Kommentar zum Objekt (beliebig lang) | Beliebig lange Informationen in Textform. | "Frankfurt wurde erstmalig urkundlich erwähnt ..." |
key | String | Ein Datenfeld, das einen Schlüssel oder ein anderes Wiedererkennungsmerkmal darstellt. Dieser muss nicht eindeutig sein. | Platz für einen weiteren Fachschlüssel. | Hausnummer |
typ | String | Typ, Art, o.ä., Unterkategorie des Objekts innerhalb seiner Klasse, oft Eintrag eines Schlüsselwortes oder eines Elements eines ENUM. |
Ein heißer Kandidat sind Felder, die als „Art“ o.ä. bezeichnet werden. Hier kann es sich im Konvertierungsprozess auch lohnen, eine Konstante festzulegen, z.b: "Gemeinde" |
Kreisfreie Stadt |
beg | Zeitwert DD.MM.YYYY HH:MI:SS | Start der Lebenszeit des Objekts | Kann beliebig genau angegeben werden. | 1977-01-01 01:00:00+01 |
fin | Zeitwert DD.MM.YYYY HH:MI:SS | Ende der Lebenszeit des Objekts | Kann beliebig genau angegeben werden. | 2002-05-31 02:00:00+02 |
Detailhinweise
(1) ndx
Ergibt sich aus dem Prozess des Updatens
Wonach ist es beim nächsten update wiedererkennbar? → das kommt in ndx
Ndx kann im Konvertierungsprozess erst gebildet werden. Eindeutigkeit kann hier "herbeigetrickst" werden. Die Konsequenz ist allerdings, dass solche Klassen dann nicht geupdated werden können.
Für nicht eindeutige Schlüssel steht das Feld key bereit.
Wenn mehrere Schlüssel für ndx und/oder key infrage kommen, hilft die Frage: welcher Schlüssel bezieht sich wirklich auf das Objekt, um das es gerade geht? (Wenn die Wohnung einen Gebäude-Key hat, dann sollte der nicht im Wohnungsobjekt landen, sondern im Gebäude-Objekt, oder in einer Verbindungstabelle zwischen Wohnungen und Gebäuden.)
(2) nam, dsc, cmt: was ist der Unterschied?
Die drei Felder nam, dsc und cmt sind oft Felder, die direkt oder indirekt aus einer händischen Eingabe von Nutzer*Innen stammen. Sie lassen sich definitorisch nur schwer voneinander abgrenzen. Es sollte darauf geachtet werden, dass innerhalb eines Datenpools möglichst gleichartige Dinge für die jeweiligen Felder benutzt werden.
Dabei ist der Vergleich verschiedener Quellstrukturen hilfreich: was würde jeweils in nam landen, was in dsc, was in cmt?
3. Taxonomie der Klassen gemäß des Simplex Modells
Jede Klasse muss in der Taxonomie des Simplex-Modells verortet werden.
Diese Taxonomie bietet die Möglichkeit, den fachlichen Hintergrund der Daten anzugeben. Die Spezifikation hat keinerlei technische Konsequenzen. Es geht hier um eine menschenlesbare grobe Einteilung, in welche „Schublade“ die Daten gehören, um leichter mit großen Datenmengen hantieren zu können.
Maximal 3 Buchstaben stehen zur Verfügung. Sie beschreiben die Klasse immer spezifischer.
Diese Einteilung muss nicht einmalig sein. Es kann z.B. mehrere Klassen mit „bhi“ geben.
Für den ersten Buchstaben gibt es nur drei Möglichkeiten:
Name | Typ | Beispiel |
---|---|---|
A | Prozesse in unserer Umwelt | z. B. Emissionen, Immissionen, Störungen, Havarien, Produktion und Konsumtion |
B | Betrachtungsobjekte | georeferenzierte Daten, Verkehrs-, Ver- und Entsorgungsnetze, (Schutz-) Gebiete, Bebauungspläne, Gebäude |
C | Handlungen zur Bewertung, Messung, Steuerung und Regulierung | Genehmigungen, Messungen, Planungen |
Für die folgenden beiden Buchstaben dagegen gibt es die folgenden Möglichkeiten:
Die folgende Tabelle enthält einige Beispiele für mögliche Auswahlen der Buchstaben:
Objekt | Typ | Begründung |
---|---|---|
Gemeinde | bs | b=Betrachtungsobjekt s=administrative Einheit |
Pegelmessstelle | bmh | b=Betrachtungsobjekt m=Messtelle h=Hydrosphäre |
Pegelmessung | cmh | c=Handlung m=Messtelle h=Hydrosphäre |
Fließender Verkehr | avs | a=Prozess v=Distribution und Verkehr s=Steuerung/Management |
Schmutzwasserzufluss in ein Gewässer | ajh | a=Prozess j=Imission h=Hydrosphäre |